Hotseat - Was ist das ?


von Tim Hennberger

 

Rome: Total War und Medival II: Total War, zwei Klassiker für jeden Total - War - Fan.
Die Kampagne leider nur im Einzelspieler spielbar?

Beide Spiele, und zahlreiche Modifikationen dazu, ließen sich nicht nur gemeinsam im Kampagnenmodus mit anderen Spielern spielen, sondern werden es auch heute noch. Hotseat ist das Zauberwort.

Was sind Hotseats?

Hotseats (auf Deutsch so viel wie "heißer Stuhl") gibt es schon lange für andere Spiele, es bedeutet, dass immer nur eine Person auf einmal den Spielstand spielt. Immer der Spieler, der am Zug ist, sitzt vor dem Computer, auf dem "heißen Stuhl". Das Ganze geht natürlich auch über das Internet, indem zwischen den Zügen gespeichert wird und der Spielstand an den nächsten Spieler versandt wird.

Um Total War im Hotseatmodus spielen zu können, benötigt man ein Script, dieses ist nicht sehr groß und lässt sich leicht im Internet finden. Man lädt nun seinen Spielstand aus dem Internet herunter, spielt seine Runde ganz normal und beendet sie mit dem Script anstatt mit dem normalen Button. Danach lädt man den Spielstand für den nächsten Spieler wieder hoch.

Taktiken

Man wird schnell merken, dass einen auf der Kampagnenkarte Strategien und Taktiken des Singleplayers nicht weiterhelfen werden. Der Knackpunkt der Kriegsführung besteht nun darin, seine eigenen Armeen so zu manövrieren, dass sie der Gegner nicht angreifen kann, aber so, dass man selber die des Gegners angreifen kann. Denn wenn sich eine Schlacht eröffnet, so führt sie der Angreifer gegen die KI und das wiederum bedeutet in der Regel die Niederlage und Vernichtung der verteidigenden Armee, egal wie groß sie ist.

Spione und Forts werden plötzlich sehr wichtig. Eine Belagerung kann man sich selten erlauben, denn wenn der Gegner einen Ausfall macht, so kämpft dieser wieder gegen eine KI-geführte Armee.

So wird man auch schnell merken, dass barbarische Fraktionen ohne schweres Belagerungsgerät den zivilisierten Fraktionen unterlegen sind. Mit Katapulten kommen diese durch jedes Fort und jede Siedlung im ersten Anlauf durch, während ein Barbar sich auf das Glück seiner Spione verlassen muss, jedes Fort und jede Siedlung wird zur Todesfalle für seine Armeen.

Eroberungshotseat

Es gibt zwei Arten der Hotseats für Total War. Eine davon ist die Eroberungshotseat. Sie ist die wohl natürlichere von beiden. Das Ziel der Eroberungshotseat ist die Ausbreitung und Vergrößerung seines Reiches. Diplomatie wird wie im Einzelspieler geführt, mit wenig Worten werden Bündnisse geschlossen, gebrochen und so weiter.

Diplomatiehotseat

Die Diplomatiehotseat ist anders. Sie greift im großen Maße auf ein Forum zurück. Dort werden Höfe in Form von Threads unterhalten, ausführlich RP-Diplomatie betrieben und AARs (After Action Reports) geschrieben. Das Ziel sich auszubreiten ist hier nur ein sekundäres. Die Vernichtung von anderen Nationen ist sogar verboten. Die Diplomatiehotseat, sofern sie aktiv ist und richtig funktioniert, erinnert leicht an ein Forenrollenspiel, in dem das Total-War-Spiel selber "nur" als Militär- und Wirtschafts-simulator dient.

Aktive Hotseats

Rome: Total War und Medival II: Total War sind schon alt, doch gibt es immer noch aktive Hotseats. Eroberungshotseats sprießen immer mal wieder überall aus dem Boden, da sie leicht zu organisieren sind und Interessenten leicht zu begeistern sind.

Diplomatiehotseats benötigen ein eigenes Unterforum, ein paar aktive Schreiberlinge und im Schnitt bis zu 20 Spieler, die bereit sind, hin und wieder RP zu betreiben. Trotzdem gibt es ein paar Diplomatiehotseats, welche teilweise schon mehrere Jahre alt sind. Zu Rome, wie auch zu Medival II, bzw. diversen Modifikationen. Ein recht junges Prachtstück ist eine Diplomatiehotseat zur Modifikation Westeros, welche die Welt von "Game of Thrones" nachstellt.

Diese Hotseats haben meistens Platz für neue Spieler, das bedeutet, sie stehen jederzeit jedem, auch Neulingen offen.

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